sexta-feira, 16 de dezembro de 2011

Brasilianisches Verkehrswesen


Wie bereits erwähnt, ist das Verkehrswesen in Brasilien es wert ganz extra behandelt zu werden. Ich richte mich hiermit speziell an den deutschen Autofahrer, der sich gerne am Urlaubsort einen Wagen mietet, um die Umgebung auszukundschaften. Es gibt hierbei einiges zu beachten, sollte man nach dem Brasilienurlaub tatsächlich wieder heil nach Hause kommen wollen.
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Mieten Sie bitte nur dann ein Auto, wenn Sie auch schon in Italien durch Rom, in Griechenland durch Athen, in Frankreich durch Paris, oder in der Türkei durch Istanbul gefahren sind. Nur ein guter Fahrer in Deutschland zu sein, ist für den brasilianischen Verkehr bei weitem nicht genug und es gibt auch keine deutsche Fahrschule die einen auf so etwas vorbereiten könnte! Brasilianischer Verkehr ist etwas für komplett angstfreie und risikoliebende Menschen, die nicht schnell nervös werden und keinen Oberlehrerkomplex haben.
Der Verkehr ist innerhalb der ziemlich zugebauten und nicht immer gut geplanten Städte, chaotisch und sehr gefährlich, da Brasilianer sich ungern fremdbestimmen lassen, was im Klartext bedeutet, dass sich nur wenige an die durchaus bestehenden Verkehrsregeln halten. Dazu kommt dann noch, daß die Staßen in einigen Gegenden oftmals und ganz besonders während der Regenzeit, grosse Löcher und Unebenheiten aufweisen...


 und es können einem Fahrzeuge begegnen mit denen man nicht rechnet, wie zum Beispiel...


...sehr langsam fahrende Kutschen, mit Passagieren oder auch Transportgut, oder...


...Fahrräder und Motorräder mit ganzen Familien darauf!

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Brasilianische Großstädte tragen ihren Namen meist zurecht und sind im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur groß, sondern riesig. Dazu kommt, daß sie recht unübersichtlich und oftmals unzulänglich für den Tourismus ausgeschildert sind, was bedeutet, daß man sich sehr schnell verfahren kann. Man ist also besser bedient, wenn man sich in den Großstädten fahren lässt.


 In Städten wie Rio de Janeiro und Sao Paulo werden Touristen ohnehin und zurecht nur mit kredenzierten Bus oder Taxiunternehmen durch die Stadt gelotst, und auch andere grössere Städte bieten Shuttleservice und mehrere Mobilitätsmöglichkeiten für Touristen an. Man sollte daher, so verlockend das Abenteuer auch erscheinen mag, lieber auf diese angebotenen Möglichkeiten zurückgreifen, als auf die wesentlich risikoreichere Variante der Autovermietung.


Was man also wissen sollte ist :

1.Brasilianer parken wann und wo sie wollen, auch gerne direkt unter dem "Parken-Verboten"Schild. Sie sind ziemlich lauffaul und halten gerne direkt vor Geschäftseingängen, auf Bürgersteigen und Fahrradwegen und auch mitten auf der Fahrbahn.
2.Brasilianische Strassen sind voller Unebenheiten und so manches Mal weisen sie kleine oder grosse Schlaglöcher auf. Man muss auf alle Fälle schnell reagieren können.
3.Obwohl es dafür klare Regeln gibt, überholen Brasilianer wie folgt : 
von rechts,
vom Seitenstreifen aus und komplett
unabhängig von der Fahrbahnmarkierung!


quarta-feira, 14 de dezembro de 2011

Vielfalt...

Wenn man einen normalen deutschen Durchschnittsbürger fragt, was ihm bei dem Wort "Brasilien" einfällt, werden ihm vermutlich erst einmal all die Samba tanzenden dunkelhäutigen Schönheiten, die er schon mal im Fernsehen gesehen hat, durch den Kopf spuken. Nebenbei fällt ihm dann wohl auch das Wort Karneval ein, und "Rio". An die blonde und blauäugige Gisele Bündchen, mit ihrem deutschen Nachnamen, wird er wohl eher nicht denken, dabei ist gerade sie eine sogar sehr typische Brasilianerin.


Denn typisch brasilianisch ist die Vielfältigkeit der Gebräuche, der Dialekte, der Menschen und der regionalen Unterschiede. Typisch sind sowohl die traditionellen afrokulturellen Feste mit

 den in weissen Kleidern tanzenden Bahianerinnen (aus dem Bundesstaat Bahia),
das brasilianische "Oktoberfest" in Südbrasilien,
die Volksfeste in den traditionellen Landestrachten ehemaliger Einwanderer,
als eben auch der berühmt,berüchtigte Karneval in Rio.

Brasilien war über lange Zeit hinweg, ähnlich wie die USA, ein Einwandererland und dadurch sind so ziemlich alle Ethnien vertreten, die der Globus hervorgebracht hat.
Ein "typischer" Brasilianer kann also aussehen, als wäre er aus Tokio, aus Hamburg, aus Nairobi, aus Prag, Neapel oder aus Beirut.
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Und ja, auch die Indianer gehören dazu!

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Brasiliens Landessprache ist übrigens portugiesisch und nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, spanisch. Das in Brasilien gesprochene portugiesisch, hat allerdings was die Aussprache anbelangt, nur noch entfernt Ähnlichkeit mit dem in Portugal gesprochenen. Wenn man sich also mit dem Gedanken trägt, nach Brasilien auszuwandern, sollte man nach einem Portugiesischkurs Ausschau halten, mit einem brasilianischen Lehrer.
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Obwohl Brasilien sozusagen, ein Hexenkessel voll der verschiedensten Ethnien und Kulturen ist, oder vielleicht auch gerade deshalb, läge man gänzlich daneben, dächte man, es handele sich um ein vorurteilsfreies Land. Leider sind nämlich die Brasilianer genauso vorurteilsbehaftet, wie alle anderen Völker auch. Und man sollte sich auch nicht unbedingt von ihrem vor Lebensfreude übersprudelnden Wesen täuschen lassen. Brasilianer sind Ausländern gegenüber tatsächlich eher misstrauisch, dies ist ein Phänomen, daß im ersten fröhlichen Überschwang oft unbemerkt bleibt. Sollte aber der ausländische Reisende sich nicht "gut" benehmen, wird er die offene Ablehnung auch sehr schnell zu spüren bekommen.

segunda-feira, 12 de dezembro de 2011

Das grosse Krabbeln....

Wer nach Brasilien reist sollte sich weder allzu sehr vor Tieren fürchten, noch ein Hygienefanatiker sein. Denn Brasilien, mit seiner vielfältigen Fauna und Flora, bietet einen nahezu idealen Nährboden für allerlei Getier, insbesondere für Bakterien, die im tropikalen Klima prächtig gedeihen, was man beim Verzehr von mayonaiseträchtigen Schnellimbissen nie vergessen sollte. Kleine mehrbeinige Krabbler lassen sich auch in den zubetonierten Großstädten nicht komplett ausrotten, daher muss man sich darauf einstellen , daß Kakerlaken und Ameisen eben dazugehören, und somit frecherweise überall mit rumspazieren.




Panik ist also vollkommen unangebracht!
Hätten die biblischen Plagen in Brasilien stattgefunden statt in Ägypten , so stände heute garantiert etwas über Mücken, statt über Heuschrecken, in der Bibel. In Städten mit Flussnähe braucht man Nachts Moskitonetze, um am nächsten Tag nicht auszusehen, als hätte man die Masern. Auch mit Chemie und elektrischen "Waffen", kann man das Schlimmste verhindern. Die Mücke ist leider ein weltweit verbreitetes Ärgernis, das auch mitunter Krankheiten übertragen kann, deshalb sollte man sich auch vor der Reise gegebenenfalls impfen lassen.
Für Abenteuerlustige und Naturfreunde , ist das Amazonasgebiet mit seiner Hauptstadt Manaus der beste Ort der Welt. Man kann dort wunderschöne und erstaunliche Dinge sehen und erleben. Allerdings sollte man keinesfalls zu den Wesen gehören , die beim bloßen Anblick einer Spinne oder einer Schlange, zur hysterischen Xanthippe mutieren. Denn ja, es gibt in Brasilien große haarige Spinnen, aber sie laufen weder überall herum, noch sind sie besonders giftig.


Die Tier und Pflanzenwelt Brasiliens ist farbenprächtig, vielfältig und andersartig. Manche Tiere haben die meisten Europäer noch nie im Leben gesehen. Wundervolle bunte Schmetterlinge, handtellergroß. Winzige Geckos die regungslos an den Wänden auf eine Mahlzeit warten und daumennagelgroße Fröschlein, die mit Vorliebe unter den Rändern von Kloschüsseln hängen, um dann zum Entsetzen so manches hartgesottenen Kerles, gerade dann hervorzuspringen, wenn dieser Anstalten trifft sich hinzusetzen! Vom Standpunkt des Frosches aus gesehen, ist dessen meterhoher Sprung durchaus verständlich, denn wer möchte schon gerne just in so einer peinlichen Situation innerhalb der Kloschüssel hängen?

 Auch trifft man, trotz des ständig weiter und höher wachsenden Hochhausdschungels, tatsächlich in vielen Städten noch immer auf eine kleine freilebende Affenart. Diese sogennannten "Saguis" leben auf Bäumen in gartenreicheren Stadtvierteln und lassen sich sehr gerne von "ihren" Menschen durchfüttern, obwohl sie das eigentlich nicht brauchen, da ein grosses natürliches Nahrungsangebot besteht.

Um grössere und gefährlichere Tiere zu sehen, muss man auch in Brasilien in einen Zoo gehen, oder mitten im Amazonasgebiet leben. Dort kann man tatsächlich Kaimane an den Uferböschungen liegen sehen und wenn man Pech hat lauert vielleicht unbemerkt ein Jaguar auf den Ästen eines Baumes oder gar eine Anakonda. Einem normalen Stadtbrasilianer passiert so etwas aber in etwa genauso selten, wie einem Bayern während des Oktoberfestes.


Hauptsächlich wird man im Amazonasgebiet jedoch mit Bildern belohnt , die man nie wieder vergisst. Eine atemberaubende Landschaft, mit Flüssen so breit, daß man das gegenüberliegende Ufer nicht mehr sehen kann. Wasserfälle die malerisch inmitten des allgegenwärtigen Grüns über einen höhergelegenen Felsen sprudeln.

Man kann sich an bunten freilebenden Papageien und Araras erfreuen,  an Ästen hängende Faultiere bewundern und scheinbar in der Luft "stehende" Kolibris mit ihrem metallisch grün oder blau glänzenden Gefieder, bei der Nahrungsaufnahme beobachten.
Es lohnt sich also auf jeden Fall Brasilien näher kennenzulernen, trotz der vielen kleinen und großen Krabbeltiere...

Brasilianische Maßstäbe

Brasilien ist groß. Sehr groß. So groß, daß ein Brasilianer , wenn er in Deutschland von München nach Hamburg reisen muß lächelt, wenn ihm jemand sagt, daß das aber eine weite Reise ist. Die Weite des Landes ist faszinierend, leider sind die Straßenverhältnisse es weit weniger. Ein Brasilianer träumt von deutschen Autobahnen, muß sich allerdings mit meist zweispurigen Bundesstraßen begnügen, die zumal in einigen Staaten, von geradezu lebengefährlicher Asfaltqualität sind. Autofahren in Brasilien ist ohnehin ein Kapitel für sich, dieses Thema werde ich nochmal ganz extra behandeln.
Auch das Klima hat ganz andere Maßstäbe. Wenn es in Brasilien regnet, dann richtig. Und wenn man sagt "es ist heiss", dann meint man tatsächlich heiss und nicht warm! Dabei darf man nie vergessen , daß es sehr unterschiedliche Klimazonen gibt.

Je weiter man in den Süden kommt , desto temperierter ist das Klima. Dort gibt es auch tatsächlich vier Jahreszeiten, allerdings immer genau gegensätzlich zu den europäischen Jahreszeiten , was bedeutet , wenn es in Deutschland Sommer ist , ist in Brasilien Winter. Im Nordosten des Landes , sind die Jahreszeiten aber nicht mehr wirklich bemerkbar. Im Winter regnet es zwar mehr, aber ansonsten ist es einfach nur warm, das ganze Jahr hindurch. Weihnachten im Nordosten Brasiliens ist also eher gewöhnungsbedürftig.

Brasilien ist das Land der Superlative. Sehr heiss, sehr laut, sehr groß, sehr schön.
Brasilien ist Multi-Kulti und bitte, in Brasilien gibt es sehr viel mehr Musikstile, als nur den Samba.
Brasilien ist Wahnsinn, Brasilien ist Biodiversität. Es ist das Land des Körperkultes und des religiösen Aberglaubens.
Brasilien und die Brasilianer werden fast immer unterschätzt , mit meist fatalen Folgen. Auch deshalb möchte ich mit meinem Blog dazu beitragen einige Dinge ins rechte Licht zu rücken , denn Brasilien ist sehr schön, jedoch ebenso gefährlich, wie die berühmten Sirenen des Odysseus.